Wenn es darum geht, neue Fans für die eigene Facebook-Seite zu akquirieren, scheint sich zwar langsam die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Verlosung eines iPads wirklich nur iPad-Fans anspricht und erreicht. Dabei wird immer deutlicher, dass guter Inhalt und das richtige Händchen des Community Managers wichtige Faktoren für eine „erfolgreiche“ Facebook-Seite sind.
Allerdings wird gerne im Optimierungswahn der eigenen Kommunikation (unterstützt durch diverse Tools) übersehen: Wichtig ist auch die Reichweite. Und die kostet ab einem bestimmten Punkt Geld – eben auch bei Facebook. Denn wie auch Thomas Hutter kürzlich im #netzstimmen-Hangout mit Oliver Gassner feststellte: Facebook ist nicht kostenlos.
Und speziell dieser letzte Punkt, nämlich die Notwendigkeit, für eine Steigerung der Reichweite absehbar Geld in die Hand nehmen zu müssen, scheint mir gerade bei Einsteigern und weniger großen Akteuren noch nicht wirklich angekommen zu sein – zumindest ist das mein Eindruck aus den Gesprächen und Workshops des letzten Jahres. Und da liegt es nahe, einmal genauer nachzufragen.
Seit heute läuft daher unter bit.ly/fbbudgetpoll die kleine Umfrage „Wie kostenlos ist Facebook?“ (auf Basis von Google Formular). Diese Umfrage soll einen Überblick ermöglichen, wieviel Geld und Zeit eine Facebook-Seite „kostet“ und richtet sich an Betreiber und Community Manager von Facebook-Seiten. Und natürlich freuen wir uns über eine rege Beteiligung 😉
Die Umfrage soll bis zum 24. Oktober laufen, einen ersten Zwischenstand wird es dann am Wochenende beim BarCamp Düsseldorf geben und die Gesamtauswertung dann am 25.-26. Oktober beim CommunityCamp Berlin.
Und nun fix rübergeklickt zu bit.ly/fbbudgetpoll, um dort den Fragebogen ausfüllen. Und die Weiterverbreitung des Links wäre natürlich auch toll… Schon jetzt vielen Dank!
Photo credit: xJason.Rogersx via photopin cc
Für selbsternannte Social-Media & Xing-Experten, die statt Sprachwitz und Ideen
letztendlich nur Spam verbreiten, mit dem sie Fans ködern wollen …. unbezahlbar.
Alles weitere kann man sich im FB-Angebot von LIDL abguckgen 🙂
Sehr teuer, in ersten Linie sind die Kosten Z E I T. 😉
Erprobe 3 Seiten zunächst einmal privat, um festzustellen, wie die Resonanz ist.
Eine Seite ist Kunst, Musik & Entertainment, Politik auf Basisebene und sozialem Engagement einer kleinen Minderheit gewidmet. Sie läuft am besten, weil es mir tatsächlich gelingt, vernünftige, liebenswerte Menschen, die sich im realen Leben niemals begegnen würden, miteinander über andere Themen, die ich mir selbst ausdenke oder die von weiteren Kreativen/Freunden stammen, spielerisch zu begeistern und zusammen zu bringen. Hierbei ist erheblicher Zeitaufwand erforderlich. Ich betreibe keine direkte Selbstdarstellung. Meine Alben sind wie Bilderbücher thematisch geordnet und quasi Archiv von Posts. Sie dienen auch dazu, Vertrauen zu schaffen und Neugier zu erwecken.
Die 2. Seite läuft schlecht, weil sie eigentlich nur eine nette Werbeplattform für eine Galerie und ihre Produkte ist und kaum von mir bestückt wird mit Posts.
Die dritte Seite läuft gut, denn sie sammelt Kommentare, vernetzt Meinungsführer, Leser, Kleinkünstler, Vereine, Schulen, regionale Institutionen, soziale Einrichtungen, Bürger, Freunde und Anzeigenkunden meiner kleinen regionale Stadtteilzeitung miteinander. Sie moderiert sich quasi von selbst, da sie als Basis das Blatt hat.
All diese Erkenntnisse der unterschiedlichen Projekte zeigen mir, wie ich eine reine „Gefällt mir“ – Seite aufbauen und unterhalten müsste, um sie zum „Erfolg“ (einem kommunikativen Event, bei dem man dabei sein will, von dem man wissen und informiert werden will) zu führen.
Aus meinen weiteren Erfahrungen als alleiniger, aber auch Gruppen-Admin, sehe ich, was es bedeutet mit Menschenmengen umzugehen. Dies spielt sich zur Zeit im Rahmen von 400 – 900 Leuten ab. Würden die Gruppen größer sein, dann würde auch wieder der „intime“ sehr offene Communitycharakter sterben, der zur Zeit für eine interessante und lebendige Kommunikationsstruktur sorgt.
Insgesamt lasse ich mir Zeit und lasse die Dinge „organisch“ wachsen. So ergibt sich die Reichweite unforciert und hat „Treue“ als Basis. Das ist gesund und vergleichsweise nachhaltiger. Das ist sowieso nach meiner Erfahrung das Beste. Die Würze des Ganzen (meine Reichweite) sehe ich in dem dahinter liegenden sozialpolitischem, kulturellen Geist, den ich als Individuum habe und mit dem ich meine „Läden“ zusammen halte und führe. Ohne dieses Bewusstsein dahinter, wäre alles langweilig und sinnentleert, würde keine Kommunikation stattfinden.
Das kommt mal wieder – wie so oft – wohl“drauf an“. Als ich meine Fan-Seite eingerichtet hatte, hab ich gleich mal Werbung geschaltet. Weil es ja in den klugen Büchern so geschrieben steht. Und ja, hat auch funktioniert, die „Gefällt-mir-Zahl“ ging nett in die Höhe. Dann hab ich mir mal die Fans angeschaut …. und mir war klar: KEINER von denen wird je an meiner Dienstleistung interessiert sein. Ich weiß, wie meine Kunden aussehen, was sie von Beruf sind, etc. Auch eine gezielte „Einschränkung“ der Zielgruppe brachte keine sehr besseren Ergebnisse. Eine Werbeanzeige werde ich also nicht mehr schalten.
Was bessere Ergebnisse erbracht hat, ist das „Hevorheben“ von Beiträgen. Je nachdem, worum es geht, nehm ich mal 4 Euro in die Hand, mal 15. Das Bewerben meines Newsletters z. B. bringt immer schöne Ergebnisse (wenn man mit 10 Neueinträgen pro Tag zufrieden ist. Wie gesagt, ich vertreib kein Masssenprodukt, sondern eine Dienstleistung).
Ansonsten lasse ich die Seite weitgehend organisch laufen. Und lieber 500 Fans, die wirklich Interesse haben, als irgendwelche „Massenklicks“ von Menschen, die an dem, was ich anbiete, kein wirkliches Interesse haben (denn diese User klicken oftmals nur auf eine Werbeanzeige ohne sich vorher die Seite wirklich mal angeschaut zu haben).
FAZIT: Sehr dosiert Beiträge hervorheben, das scheint die Richtigen anzuziehen. Und abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.
SG
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